Veränderungen anstoßen – Diskriminierung im Schulalltag angehen – Schulsozialarbeit_innen als „Change Agents“
Zum Modellprojekt
Kinder und Jugendliche erleben Diskriminierung in der Schule auf vielfältige Weise, z.B. durch Interaktionen mit anderen Schüler_innen, durch Äußerungen von Lehrkräften oder durch schulische Entscheidungen. Die Schulsozialarbeit ist auf Grund ihres professionellen Selbstverständnisses in all ihren Handlungsfeldern gefordert, sich mit Diskriminierungserfahrungen der jungen Menschen auseinanderzusetzen.
Schulsozialarbeiter_innen, die sich gemeinsam mit engagierten Lehrkräften und anderen pädagogischen Fachkräften gegen Diskriminierung einsetzen wollen, fühlen sich aber oft allein gelassen oder stehen möglicherweise im Konflikt mit Loyalitätserwartungen der Schulleitung und/oder der Lehrkräfte.
Mit dem Modellvorhaben möchten wir erproben, inwieweit es möglich ist, ausgehend von der Stärkung und Unterstützung einzelner engagierten Schulsozialarbeiter_innen, Veränderungs- und Professionalisierungsprozesse zu initiieren und zu begleiten und wie sich daraus in einem zweiten Schritt Ansätze einer diskriminierungskritischen Professionalisierung sowohl auf Seiten der Träger als auch der beteiligten Schulen ergeben können.
Der Kollegiale Lernraum
Der Kern des Projekts ist ein Kollegialer Lernraum. Mit diesem wollen wir einen Rahmen schaffen, in dem Schulsozialarbeiter_innen ihre Praxiserfahrungen im Themenfeld Diskriminierung reflektieren. Ziel ist es, eine Kultur des gegenseitigen Lernens und des Empowerments zu schaffen, in der alle Beteiligten in ihren Handlungsspielräumen gestärkt werden, gemeinsam neue Strategien im Umgang mit Diskriminierung entwickeln und einen Weg für sich finden, diese Arbeit im Einklang mit den eigenen Möglichkeiten zu gestalten (Selfcare).
Der kollegiale Lernraum startet im Herbst 2023 und läuft in einem Wechsel von Präsenz- und Onlinemodulen bis Herbst 2024. Eine ausführliche Ausschreibung mit allen Informationen zur Teilnahme wird im Frühsommer veröffentlicht.
Über flankierende Maßnahmen werden die jeweiligen Träger und Schulen der Teilnehmenden in den Lernprozess einbezogen. Ebenso sind ergänzende Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen am Lernraum Schule oder mit Kooperationspartner_innen wie den Antidiskriminierungsberatungsstellen möglich.
Das Modellvorhaben wird von einem Begleitkreis mit Kolleg_innen aus den Bereichen Wissenschaft, Verbände, fachpolitischen Praxis-Netzwerke und Teilnehmenden des Projektes sowie den beteiligten Trägern „begleitet“.
Inhaltliche Grundlage ist die Broschüre Diskriminierung als Alltagsphänomen – Handlungsmöglichkeiten für die Schulsozialarbeit.