Moria als Symbol für die Verachtung der Menschenwürde in Europa – ein Text des Netzwerks Rassismuskritsche Migrationspädagogik

Dieser kleine Text ist eine erste empörte Reaktion aus den Reihen des Netzwerk Rassismuskritsche Migrationspädagogik auf die Eskalation der Situation im Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Er wurde geschrieben am 9. September 2020 – in den ersten Stunden nach Bekanntwerden der Brandkatastrophe. Ein Brand, von dem wir bis heute nicht wissen, wie er zu Stande kam. In der aktuellen politischen Diskussion wird die behauptete und auch mögliche Brandstiftung durch Geflüchtete selbst benutzt, um die breite Forderung nach einer schnellen humanitären Aufnahme der nun obdachlosen Geflüchteten zurückzuweisen. Auch deswegen lenkt der Text die Frage der Verantwortung für die Katastrophe auch auf uns selbst. Diese Selbstbefragung ersetzt keine Analyse, was jetzt zu tun wäre, sondern fordert (uns) alle, die nun mit Entsetzen die Bilder aus Moria sehen, auf, sich mit dieser Frage wieder mehr zu beschäftigen.

Dieser Text ist auch ein Appell an uns alle nicht nachzulassen und uns mit unseren Möglichkeiten an unseren Orten dafür einzusetzen, dass diese Katastrophe ein Ende findet. Neben einer unabdingbaren schnellen humanitären Lösung geht es dabei auch um politische Perspektiven für die Weltkrise, für die Moria nun ein Symbol geworden ist.

https://www.rassismuskritik-bw.de/moria-als-symbol-fuer-die-verachtung-der-menschenwuerde-in-europa/

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