Empowerment qualifizieren?!

Wir bieten immer wieder Qualifizierungsmöglichkeiten im Bereich Empowerment an, über Weiterbildungen, Fortbildungen, Workshops, Werkstätten. Dabei ist uns ein Verständnis von Qualifizierung wichtig, das dem Inhalt angemessen ist.

Ein grundlegendes Prinzip in unseren Qualifizierungsangeboten ist „eoto – each one teach one“ also ein Verständnis davon, dass alle Expert_innen sind. Daraus folgt der Werkstattcharakter unserer Angebote, dementsprechend Teilnehmende ermutigt werden, ihre Expertise einzubringen, Einheiten anzuleiten, neue Dinge auszuprobieren. Wichtig dafür ist eine Lernatmosphäre ohne Leistungsdruck, in der Fehler gemacht werden können und der Umgang damit erprobt wird.

Für uns ist es grundlegend, ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass wir als Empowerment-Tainer_innen ein hohes Maß an Achtsamkeit, Sensibilität und Wissen brauchen. Auch die Arbeit in Empowermentangeboten birgt eine Verletzungsgefahr: mensch bewegt sich immer in einem Spannungsverhältnis zwischen Gemeinsamkeiten/Solidarität/Parallelen in den Erfahrungen und der Gefahr der erneuten Reproduktion von Ausschlüssen. Gleichzeitig sehen wir in der Zusammenarbeit und der Entwicklung gemeinsamer Empowerment-Räume und -Projekte eine Chance: Nicht nur die Ähnlichkeiten, auch die Unterschiede erweitern die Perspektive und die Horizonte aller Beteiligten -und somit auch ihrer Praxis. Wir verstehen Angebote in dem Bereich immer als einen Lernraum, in dem auch die Personen aus dem Leitungsteam als lernende Subjekte partizipieren.

Andere Aspekte unserer Qualifizierungsangebote sind:

  • aktives Einbringen der Teilnehmenden mit den eigenen Lerninteressen,
  • aber gleichzeitig kein Lernen auf Kosten anderer,
  • hohe Selbstverantwortung in Bezug auf eigene Bedürfnisse, Empfindlichkeiten und Grenzen,
  • geduldiges Zuhören und Aushalten von Verschiedenheit und Widersprüchen, die in der Gruppe auftauchen,
  • Verständnis und Bereitschaft eine gemeinsame Sprache zu finden, d.h. sie teilweise auch zu entwickeln, um sprach-fähig zu werden,
  • bedingungslose Akzeptanz von Diskriminierungserfahrungen anderer,
  • wertschätzender und achtsamer Umgang miteinander, besonders mit Verletzungen, die sich zeigen,
  • Mut und Offenheit, sich selbst so authentisch wie möglich zu zeigen und die Dinge zur Sprache zu bringen,
  • Bereitschaft auftauchende Konflikte konstruktiv zu lösen,
  • Bereitschaft zur Selbstreflexion (was ist mein Anteil, an dem was gerade passiert? Wo bin ich verstrickt? Welche biografischen Erfahrungen werden aktualisiert?)
  • Vertrauen in den gemeinsamen Lern- und Entwicklungsprozess,
  • Prozessorientierte Herangehensweise

Empowerment ist ein Prozess – auch in der Qualifizierung und praktischen Erfahrungen als Empowerment-Trainer_in. Deswegen stellen wir keine Zertifikate als Empowerment-Trainer_in aus, sondern nur Teilnahmebescheinungen unser Qualifizierungsangebote.