Foto von Andrea Pfanner und Teilnehmer_innen der Fortbildung Leichte Sprache

Fortbildung Leichte Sprache am 13.11.2015

 

Andrea Pfanner, Diplom-Sozialpädagogin, gab am Freitag, 13. 11. eine Einführung in die Leichte Sprache und vermittelte den Unterschied zur Einfachen Sprache. Die Fortbildung war Teil des Veranstaltungsherbst des Netzwerk Antidiskriminierung Reutlingen-Tübingen e.V. und fand in den Räumen des Freundeskreis Mensch in der Tübinger Südstadt statt.

Die Leichte Sprache wurde für und gemeinsam mit Menschen mit Lernschwierigkeiten entwickelt. Sie hat ein festes Regelwerk mit etwa 40 Empfehlungen. Zum Beispiel sollen die Sätze richtig kurz sein und nur eine Aussage enthalten. Auf Redewendungen wird verzichtet. Fremdwörter und Fachbegriffe werden erklärt oder vermieden. Länge Wörter werden durch Bindestriche unterteilt. Abkürzungen schreibt mensch am besten aus. Die Schrift muss groß genug und klar lesbar sein. Das Netzwerk Leichte Sprache aus Münster hat die Regeln erarbeitet. Dort arbeiten Übersetzer_innen für Leichte Sprache, Menschen mit Lernschwierigkeiten und Förderer_innen der Leichten Sprache zusammen.

Wenn das Regelwerk angewendet wird und Menschen mit Lernschwierigkeiten als Prüfer_innen mitwirken, kann man sagen, dass ein Text in Leichter Sprache vorliegt. Leichte Sprache ist insbesondere dann notwendig, wenn Menschen mit Lernschwierigkeiten allgemein angesprochen werden.

Bei der Einfachen Sprache, auch leicht verständliche Sprache genannt, wird ein Teil der Regeln der Leichten Sprache umgesetzt. Welche Regeln das sind, orientiert sich stark an der Zielgruppe. Die Einfache Sprache nützt zum Beispiel Sprachanfänger_innen, Menschen mit Demenz und manchen Menschen mit Lernschwierigkeiten sowie Menschen, die schlecht lesen können und Menschen, die schlichtweg nicht gerne lesen. Bei allgemein schwer verständlichen Themen, zum Beispiel aus dem medizinischen oder juristischen Bereich, profitiert ein großer Teil der Bevölkerung von der Einfachen Sprache oder der Leichten Sprache.

Bei der Fortbildung haben Fachkräfte aus dem Behindertenbereich genauso wie Expert_innen in eigener Sache teilgenommen. Die Teilnehmer_innen waren mit großem Interesse dabei und nahmen die Informationen als Anlass für Fragen aus ihrem Arbeitsalltag.