25. November – Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

„Orange The World: Man(n) kann Gewalt an Frauen beenden.“ (Motto der UN Women Kampagne „Orange The World“ für die 16 Aktionstage gegen geschlechtsspezifische Gewalt 2025 – die Farbe Orange symbolisiert eine Zukunft ohne Gewalt)

Was ist der Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen?

Dieser Tag, der offiziell als Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen bekannt ist, ist ein weltweiter Gedenk- und Aktionstag. Er geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal (Dominikanische Republik) am 25. November 1960.

Seit 1999 ruft die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNO) offiziell dazu auf, diesen Tag zu nutzen, um:

  • Auf Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen.
  • Maßnahmen zur Prävention und zum Schutz vor Gewalt zu fordern und umzusetzen (z. B. durch die Istanbul-Konvention).
  • Solidarität mit Betroffenen zu zeigen und die Hilfsangebote bekannt zu machen.

Der Tag markiert auch den Beginn der „16 Tage gegen Gewalt“ (bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember), in denen weltweit sichtbare Zeichen gesetzt werden, oft durch die Beleuchtung von Gebäuden in Orange („Orange The World“-Kampagne).

 

Warum ist dieser Aktionstag so wichtig?

Gewalt gegen Frauen ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen weltweit. Der Aktionstag ist essenziell, weil:

  • Er enttabuisiert das Thema: Er macht sichtbar, dass Gewalt – ob körperlich, sexuell, psychisch oder digital – kein privates, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem ist.
  • Er schafft Bewusstsein für die Ausmaße: In Deutschland ist fast jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexueller Gewalt betroffen. Täter sind in den meisten Fällen (Ex-)Partner oder Familienmitglieder (Partnerschaftsgewalt).
  • Er fordert zum Handeln auf: Er dient als Plattform, um von der Politik die vollständige Umsetzung von Schutzgesetzen (wie der Istanbul-Konvention) und den Ausbau des Hilfenetzes (Frauenhäuser, Beratungsstellen) zu verlangen.
  • Er gibt Betroffenen eine Stimme: Er bekräftigt das Recht jeder Frau und jedes Mädchens auf ein gewaltfreies Leben.

Gewalt gegen Frauen – Was ist Femizid und was ist häusliche Gewalt?

Geschlechtsspezifische Gewalt hat ihren Ursprung im ungleichen Machtverhältnis zwischen den Geschlechtern. Zwei zentrale Begriffe in diesem Kontext sind:

  • Häusliche Gewalt/Partnerschaftsgewalt: Dies umfasst jede Form von physischer, sexueller oder psychischer Gewalt, die im familiären Umfeld oder in der Partnerschaft/Ex-Partnerschaft stattfindet. Obwohl auch Männer betroffen sein können, sind Frauen die überwiegende Mehrheit der Opfer (rund 80 % der Betroffenen bei Partnerschaftsgewalt sind weiblich). Das eigene Zuhause ist oft der Ort der größten Gefahr.
  • Femizid: Dies bezeichnet die Tötung einer Frau oder eines Mädchens, weil sie eine Frau ist (geschlechtsbezogener Mord). In Deutschland wird statistisch gesehen fast jeden Tag eine Frau von ihrem (Ex-)Partner oder einem Familienmitglied getötet oder es gibt einen Tötungsversuch.

Der Aktionstag erinnert uns daran, diese tödlichen Strukturen und Muster zu erkennen und zu durchbrechen.

Was können wir für eine gewaltfreie Welt tun?

Jede und jeder kann aktiv werden – im Alltag und darüber hinaus:

Als Bürger*in:

  • Hinsehen und Haltung zeigen: Bei Anzeichen von Gewalt im eigenen Umfeld nicht schweigen, sondern aktiv Hilfe anbieten oder holen (z. B. Polizei Notruf 110 oder das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen).
  • Informieren: Über Hilfsangebote und Schutzmaßnahmen in der Region Bescheid wissen.
  • Flagge zeigen: An Aktionen wie „Orange The World“ teilnehmen und so ein sichtbares Zeichen setzen.

Als Arbeitgeber*in & Politik:

  • Flächendeckende Hilfsnetzwerke sichern: Ausreichende Finanzierung und Kapazitäten für Frauenhäuser und Beratungsstellen bereitstellen.
  • Prävention stärken: Frühzeitige und umfassende Bildungsarbeit zur Gleichstellung und Gewaltprävention leisten.
  • Täterarbeit fördern: Programme zur Deradikalisierung von Tätern anbieten, um Wiederholungstaten zu verhindern.

📞 Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“

Aspekte – Details

 

Rufnummer – 116 016 (seit 2021) oder 08000 116 016

Erreichbarkeit – Rund um die Uhr (24/7), an 365 Tagen im Jahr

Kosten – Kostenlos und die Nummer erscheint nicht auf der Telefonrechnung.

Vertraulichkeit – Die Beratung ist anonym und vertraulich.

Sprachen – Beratung ist in 18 Fremdsprachen sowie in Gebärdensprache und Leichter Sprache möglich.

Online-Beratung – Es gibt auch die Möglichkeit der Online-Beratung per Chat oder E-Mail über die Webseite
Webseite – www.hilfetelefon.de