05. Mai – Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung 

📢 Für mehr Sichtbarkeit und politische Teilhabe und gegen Ableismus! 

Warum dieser Tag? 

📅 Seit 1992 gehen jedes Jahr am 5. Mai europaweit Menschen auf die Straße – für die volle Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, denn jeder Mensch verdient ein selbstbestimmtes Leben ohne Barrieren und Benachteiligungen! 

Wieso brauchen wir diesen Tag? 

  • Weil Menschen mit Behinderungen trotz gesetzlicher Gleichstellungsgebote (wie der UN-Behindertenrechtskonvention) im Alltag immer noch massiv benachteiligt & behindert werden. 
  • Weil Behinderung gesellschaftlich oft noch mit „Defizit“ oder „Leid“ verknüpft wird, statt Selbstbestimmung und Vielfalt in den Vordergrund zu stellen. 
  • Weil „Barrierefreiheit“ in vielen Bereichen (z.B. Wohnungen, Behörde, Schule, Arbeitsplatz und Internet) immer noch nicht konsequent umgesetzt wird. 

💡 Menschen mit Behinderung sind nicht das Problem – die Barrieren in der Gesellschaft sind es, die sie behindern und einschränken! 

 

Womit kämpfen behinderte Menschen heute noch? Ein paar Beispiele: 

🚧 Barrieren im Alltag: 

  • Gebäude ohne Aufzüge oder Rampen & schwer zugängliche öffentliche Verkehrsmittel. 
  • Internetseiten ohne barrierefreie Gestaltung (z.B. ohne Screenreader-Kompatibilität oder leichte Sprache). 

🧠 Unsichtbare Behinderungen & chronische Erkrankungen werden ignoriert: 

  • Chronische Schmerzen, Fatigue-Syndrome oder psychische Erkrankungen sind oft nicht sichtbar und werden deshalb infrage gestellt oder verharmlost. Von Betroffenen wird oft verlangt, „sich einfach zusammenzureißen“. 

🛑 Ableistische Sprache und Strukturen: 

  • Begriffe wie „an den Rollstuhl gefesselt“ oder „geistig zurückgeblieben“ reproduzieren diskriminierende Bilder. Noch heute werden Begriffe wie „behindert“ als Beleidigung verwendet. 
  • Entscheidungen über Hilfsmittel, Pflege oder Therapieangebote werden oft ohne echte Mitsprache der Betroffenen getroffen („Fremdbestimmung“).
    Dabei sollte gelten: „Nichts über uns, ohne uns!“  

💼 Benachteiligungen in Beruf und Bildung: 

  • Kinder mit Behinderung werden oft in Sonderschulen statt in Regelschulen unterrichtet – obwohl Inklusion gesetzlich verankert ist. 
  • In Behindertenwerkstätten arbeiten Menschen mit Behinderung für durchschnittlich 1,46 € die Stunde – ein Achtel des gesetzlichen Mindestlohns. 

 

🗣️ Inklusion heißt nicht, dass alle gleich sind – sondern, dass jede Person bekommt, was sie für ein selbstbestimmtes Leben braucht! 

 

Was können wir als Gesellschaft tun? 

👂 Zuhören & Perspektiven anerkennen: Betroffene sind Expert*innen in eigener Sache. 

🏛️ Barrierefreiheit mitdenken: Auf Events, in Sprache, im Design, auf Social Media und privat. 

🤝🏽 Solidarisch handeln: Ableismus aktiv benennen & eigenen Sprachgebrauch hinterfragen. 

🧠 Reflektion: Wie viele Menschen mit Behinderung kennst du? Wenn du keine kennst, wieso nicht? Wie kannst du Menschen mit körperlichen und/oder psychischen Beeinträchtigungen unterstützen? Welche Annahmen über Menschen mit Behinderungen hast du verinnerlicht, die es zu überprüfen gilt? Hinterfrage eigene Glaubenssätze wie den weitverbreiteten Glaubenssatz, dass der Wert eines Menschen an seiner Produktivität festgemacht werden sollte. 

Engagiere dich ehrenamtlich: Informiere dich, welche Formen des Ehrenamts es gibt und ermögliche durch deinen Einsatz mehr Teilhabe.  

 

🧡 Inklusion ist kein Nice-to-have, sondern ein Menschenrecht!