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Newsletter August 2020
Mit diesem Newsletter verabschieden wir uns nach turbulenten und bewegenden Monaten in die Sommerpause.
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Die letzten Monate haben uns sehr herausgefordert: die Coronakrise und die durch die Maßnahmen verstärkte soziale Ungleichheit; der blanke Rassismus, wie er in den Morden von Hanau aber auch den Bilder von Polizeigewalt in den USA sichtbar wurde - uns aber auch in der Praxis des Racial Profiling hier in Tübingen, Reutlingen und in der Region beschäftigt; die wieder unsäglichen trans*feindlichen Äußerungen von Boris Palmer; die vielen aufgrund einer chronischen Krankheit oder einer Behinderung von der Maskenpflicht befreiten Menschen, die zu uns in die Beratung kommen, weil ihnen der Zutritt zu Läden oder Arztpraxen verweigert wurde und vieles mehr.
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Gerade in dieser Zeit war es für uns als Team wichtig, unserer Vision zu versichern. In der Einführung zu der Veranstaltung „Racial Profiling – Was tun!“ haben wir das so formuliert:
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I have a dream. „Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird.“ Vor über 50 Jahren hat Martin Luther King diese Vision formuliert, und auch wenn sich seither vieles verändert hat, ist dieser Traum für die meisten Menschen dieser Welt immer noch keine Realität.
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Aber es ist diese Vision von einer Gesellschaft, in der alle Menschen ein gutes Leben führen können, die auch uns Orientierung gibt für unsere Arbeit. Ein gutes Leben zu führen, bedeutet zum einen einen freien und gleichberechtigten Zugang zu haben zu dem, was man zum Leben braucht. Es bedeutet aber auch, sich frei bewegen und entfalten zu können. Zugehörig sein. Sicher zu sein. Anerkannt und respektiert zu werden als einzelne Person wie in allen Wirs, zu denen mensch sich zugehörig fühlt. Anerkannt und respektiert zu werden in den eigenen und geteilten Träumen wie in den eigenen und geteilten Schmerzen.
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Und es gehört eben auch dazu, dass man sicher sein kann, von den Kräften, die für Sicherheit und Konfliktregelung zuständig sind - wie es Martin Luther King sagen würde - nicht nach der Hautfarbe, sondern nach dem Charakter beurteilt zu werden.
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Wir wissen, wie weit wir von dieser Idee einer diskriminierungsfreien Gesellschaft entfernt sind. Und wir wissen auch, dass man schnell als radikal wahrgenommen wird, wenn man an dieser Vision festhält. Aber dann ist es gut radikal zu sein, fordern wir hier doch nicht mehr ein, was allen Menschen in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zugestanden wird.
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Und dann waren wir wie viele in den letzten Monaten auch damit beschäftigt, uns in unseren technischen Möglichkeiten neu zu erfinden. Nicht nur unsere Besprechungen, auch viele Weiterbildungs- und Seminarkonzepte musste auf online umgestellt werden. Besonders viel hat sich in Sachen Öffentlichkeit getan.
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Einen Teil davon haben wir in diesem Newsletter wieder zusammengestellt.
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Lean Haug und Marjam Kashefipour
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Unser adis e.V. Jahresbericht 2019
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Wir freuen uns, Ihnen/euch den Jahresbericht von 2019 präsentieren zu können!
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Save the Date: TALK Show am 17. und 19.09.
Die TALK-Show findet dieses Jahr erst im September statt, wie immer im franz.k in Reutlingen, aber an zwei Terminen und mit Platzreservierung. Haltet euch auf dem Laufenden unter:
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Mediathek
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Neu in der Mediathek: Videoclip "Nie wieder: schon wieder - Tübinger Stimmen zu Rassismus"
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Sieben Tübinger*innen berichten über ihre Reaktionen zu den Morden in Hanau und an George Floyd
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Veranstaltung: Racial Profiling – Was tun?!
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Aufnahme der Online-Veranstaltung von Dienstag dem 14. Juli 2020 mit Tarek Naguib, Mohamed Wa Baile (Schweizer Allianz gegen Racial Profiling), Eben Louw (Psychologe), Steve (Black Visions and Voices Tübingen)
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Zum Nachlesen: adis-Position zu Racial Profiling
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Andreas Foitzik hat bei seiner Einführung zu der Veranstaltung Racial Profiling – Was tun?! für adis e.V. zu diesem Thema Stellung bezogen.
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Veranstaltung: Corona - Diskriminierung und der prekäre Arbeitsmarkt
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Online-Veranstaltung des Netzwerk Rassismuskritische Migrationspädagogik vom 03.07.2020
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Veranstaltung: Rassismuskritische Perspektiven auf die Coronakrise
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Präsenz- und Online-Veranstaltung von Montag dem 6. Juli, im franz.K, Reutlingen
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Publikationen
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Empowerment und Powersharing Ankerpunkte – Positionierungen – Arenen
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Birgit Jagusch | Yasmine Chehata (Hrsg.)
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Neuerscheinung mit einem Beitrag des adis-Empowerment-Teams zu "Empowerment quer gedacht"
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TALK - Handreichung zum pädagogischen Umgang mit Diskriminierungserfahrungen und Empowerment
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TALK PROJEKT - RESPECT CONNECTS
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28./29. Newsletter des Netzwerk Rassismuskritische Migrationspädagogik
Im Juni mit einem Gastbeitrag von Saraya Gomis zum Thema Anti-Schwarzer Rassismus
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Im Juli/August mit einem Beitrag von Andreas Foitzik zu Racial Profiling und Stuttgart
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adis Pressespiegel
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Pressemitteilung: Zutritt verboten – trotz Befreiung von der Maskenpflicht
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Zutritt verboten – trotz Befreiung von der Maskenpflicht PressemitteilungDie in der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Antidiskriminierungsberatung Baden-Württemberg zusammengeschlossenen Beratungsstellen warnen vor Diskriminierung und fordern einen bewussten und achtsamen Umgang miteinander in öffentlichen Räumen wie Geschäften, Personennahverkehr oder Arztpraxen. Regelverordnung befreit aus medizinischen oder sonstigen zwingenden Gründen von der Maskenpflicht Landesweite Diskriminierungsfälle aufgrund des Nichttragens einer Maske Dilemmasituation zwischen Schutzbedürfnis, sachlicher Rechtfertigung und …
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Dies und Das
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Mitmachen: Afrozensus
In Deutschland leben über eine Million Menschen afrikanischer Herkunft. Sie prägen dieses Land mit – als Eltern, Journalist*innen, Reinigungskräfte, Pastor*innen, Afroshop Besitzer*innen, Rentner*innen, Sport Stars, Moderator*innen, Musiker*innen, Pflegekräfte, Aktivist*innen, Forscher*innen und vielem mehr. In der großen #AFROZENSUS Onlinebefragung, die im Frühjahr 2020 startet, sollen erstmals die Lebensrealitäten, Diskriminierungserfahrungen und Perspektiven Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Menschen erfasst werden.
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Auf der Basis der Ergebnisse der #AFROZENSUS Onlinebefragung werden konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, um rassistische Diskriminierung abzubauen und Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland zu schützen und zu fördern.
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Über den folgenden Link finden sich weitere Informationen.
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Mitmachen: InTraStudie zu Erfahrungen von inter* und trans Personen in der Gesundheitsversorgung
Es ist wenig darüber bekannt, welche Erfahrungen inter* und trans Menschen bei medizinischen Routinebehandlungen machen. Die nun gestartete InTraStudie – Studie zu Erfahrungen von inter* und trans Personen in der allgemeinen Gesundheitsversorgung in Deutschland im Projekt InTraHealth (Fachhochschule Dortmund) beschäftigt sich mit diesen Erfahrungen.
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Online-Survey: Bis zum 10. September können inter* und/oder trans Personen an der webbasierten Fragebogen-Befragung teilnehmen. Hier geht es direkt zum Fragebogen: https://s2survey.net/intrastudie/
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Fachtag Mädchen*treff Tübingen:
MECHANISMEN VON DISKRIMINIERUNG — SENSIBILISIERUNG UND EMPOWERMENTORIENTIERUNG
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Freitag 25. September 2020 von 9:30 bis 13:30 Uhr
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Wie können Mädchen* und junge Frauen* im Sinne einer rassismuskritischen und empowermentorientierten pädagogischen Arbeit noch besser unterstützt und begleitet werden? Wie können wir über gesellschaftliche Machtstrukturen reden? Was verändern? Wie Handlungsfähigkeit entwickeln und vermitteln? Wie können wir dazu beitragen vielfältigere Bilder von muslimischen Mädchen* zu etablieren? Was bedeutet Powersharing für weiße Pädagog*innen?
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Anmeldung bis 17.09.2020 per Mail an info@maedchentreff-tuebingen.de
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